VOLKSWAGEN CHRONIK  1/2  

 

 

 

 

              begann 1934 (Die Geschichte des Volkswagenwerk) 
  

                      1934 hatte Dr. Ferdinand Porsche die Kontakte hergestellt,die es ihm 

                      ermöglichten,seine Idee des Volkswagens zu verwirklichen.  

       

          Studien und Fahrzeuge vor dieser Zeit können als Wegbereiter angesehen werden.

          Mit der Niederschrift der Anforderungen an einen Volkswagen durch Dr.Porsche

          am 17.Januar1934 wird erstmals konkret ausgesprochen, welche Voraussetzungen

          ein Volkswagen haben muss.

 

 

              1.  "Ein Volkswagen darf kein Kleinwagen mit auf Kosten seiner

                     Fahreigenschaften und Lebensdauer verringerten Abmessungen,

                     aber verhältnismässig hohem Gewicht sein, sondern vielmehr

                     ein Gebrauchswagen mit normalen Abmessungen, aber

                     verhältnismässig geringem Gewicht, was durch grundlegend

                     neue Massnahmen zu erzielen wäre."

 

              2.  "Ein Volkswagen darf kein Kleinwagen mit auf Kosten seiner

                    Höchstgeschwindigkeit und guten Bergsteigefähigkeit

                    Verringerter Antriebsleistung sein, sondern vielmehr ein

                    Gebrauchswagen mit einer der normalen Höchstgeschwindigkeit

                    und nötigen Bergsteigefähigkeit entsprechenden

                    Antriebsleistung."

 

             3.  "Ein Volkswagen darf kein Kleinwagen mit auf Kosten des

                    Fahrkomforts verringerter Platzausteilung seiner Aufbauten

                    sein, sondern vielmehr ein Gebrauchswagen mit normaler,

                   d.h. bequemer Platzausteilung seiner Aufbauten."

 

            4.  "Ein Volkswagen darf kein Fahrzeug für einen begrenzten

                   Verwendungszweck sein, er muss vielmehr durch einfachen

                   Wechsel der Karosserie allen praktisch vorkommenden Zwecken

                   genügen, also nicht nur als Personenwagen, sondern auch als

                   Lieferwagen und für bestimmte militärische Zwecke geeignet

                   sein."

 

             5.  "Ein Volkswagen darf nicht mit komplizierten Einrichtungen

                   versehen sein, die eine erhöhte Wartung erheischen, sondern

                   vielmehr ein Fahrzeug mit möglichst narrensicheren

                   Einrichtungen, die jede Wartung auf ein Mindestmass

                   herunterdrücken."

                  

                  Zeichnung aus dem Anhang zum "Exposé, betreffend den Bau eines

                  deutschen Volkswagen" von DR. Ing. h. c Ferdinand Porsche.

 

 

 

                                                           1934 

 

 

 

                  Am 17. Januar überreicht Ferdinand Porsche dem Reichsverkehrsministerium

                  sein  "Exposé, betreffend den Bau eines deutschen Volkswagens".

                  Dies ist der erste offizielle Kontakt zwischen einem privaten Unternehmer und

                 der neuen Reichsregierung in dieser Angelegenheit.

                 Erstmals erwähnt wird der Volkswagengedanke am 8. März bei der Eröffnung

                 der Automobilausstellung in Berlin, wo auch ein Modell einer vorderen

                 Schwingachse mit Drehstabfederung, System Porsche, ausgestellt wird.

 

 

          *   Der Volkswagen soll folgende Dimensionen bekommen:

 

                Radspur                                    1200 mm

                Achsstand                                 2500 mm

                Höchstleistung                          26 PS

                Höchstdrehzahl                         3500 U/min

                Leergewicht                              650 kg

                Verkaufspreis                           1550 RM

                Höchstgeschwindigkeit            100 km/h

                Bergsteigefähigkeit                  30 %

                mittlerer Brennstoffverbrauch  8 1/100 km                        

                Wagenbauart                            Vollschwingachser  

 

                                                                       

 

                Nach vorbereitenden Gesprächen zwischen

                Regierungsstellen und dem Reichsverband

               der Automobilindustrie (RDA) kommt es

               am 22. Juni zu einem Vertragsabschluss

               zwischen dem RDA und der

               Dr. Ing. h. c. F. Porsche GmbH.

 

               Danach hat Porsche innerhalb von 10

               Monaten den ersten Prototyp eines

               Volkswagens fertigzustellen. Als Honorar

               werden 20 000 Reichsmark pro Monat be-

               willigt.Die Ideen Dr. Porsches für den

               Volkswagen basieren auf Vorarbeiten, die

               das 1931 gegründete Unternehmen für die

               Firmen Zündapp und NSU bereits verwirk-

               lichte - wobei die NSU-Konstruktion in

               vielen Einzelheiten als direkter Vor-

               läufer zum Volkswagen anzusehen ist.

               Das Fahrzeug hat schon einen luftgekühl-

               ten Vierzylinder Boxer Motor im Heck und als Federungselement den Drehstab. 

 

 

                                1935 

 

 

         *     Ohne besondere Beachtung durch die Öffentlichkeit arbeitet man im Hause

                Porsche am Volkswagen. Es gilt, vor allem unter dem nunmehr vorgegebenen 

                Verkaufspreis von unter 1000 Reichsmark, optimale konstruktive Lösungen zu

                finden.

         *    Schwierigkeiten treten besonders bei der Frage der Karosserie und des zu

                verwendenden Motors auf.

          *    Schon Anfang des Jahres 1935 wird deutlich, dass der vorgesehene Termin und

                der geforderte Verkaufspreis nicht einzuhalten sind. Der RDA verlängert deshalb

                den Vertrag mit Dr. Porsche um 12 Monate.

          *    Auf der Automobilausstellung 1935 in Berlin wird die Erprobung der ersten

                Exemplare des Volkswagens für Mitte des Jahres angekündigt.

   

 

 

                                                                     1936 

 

 

 

           *    Im Februar sind die beiden ersten Volkswagen fertiggestellt, eine Limousine und

                 ein Cabriolet, beide in der Vorstufe noch ausgestattet mit einem luftgekühlten

                 Zweizylinder Doppelkolben Zweitaktmotor. Im März werden diese Fahrzeuge

                 einer Kommission von Industriellen vorgestellt. Hierbei wird ein neuer Termin für

                 die Präsentation eines produktionsreifen Volkswagenchassis festgelegt. Die

                 eingebauten Motoren erweisen sich bei den Testfahrten als nicht befriedigend.

           *    Mitte des Jahres gibt es erste Pläne für den Bau eines Volkswagenwerks mit

                 einer Kapazität von 300000 Wagen pro Jahr. Standort soll Wittenberge sein. Der

                 Plan, die bereits bestehenden Werke der deutschen Automobilindustrie in die

                 Fertigung mit einzubeziehen, wird fallengelassen.

           *    Das wichtigste Ereignis in der Entwicklungsgeschichte des Volkswagens im

                 Jahre 1936 ist die grosse Erprobungsfahrt vom 10. Oktober bis 22. Dezember.

                 Drei Prototypen starten unter der Kontrolle des Reichsverbandes der

                 Automobilindustrie und der Technischen Hochschulen Berlin und Stuttgart zu

                 einem Grossversuch über je 50 000 Kilometer. Es handelt sich bei diesen

                 Fahrzeugen um die sogenannte VW 3-Serie. Zwei Teststrecken sind

                 abwechselnd zu befahren: eine reine Landstrassenstrecke im Schwarzwald

                 sowie die Autobahnstrecke Stuttgart-Bad Nauheim und zurück. In einem

                 abschliessenden Testbericht wird das Ergebnis der Fahrten zusammengefasst:

         

 

 

 

 

                                                                      1937

  

 

 

                          

 

 

 

         *    In Zusammenarbeit mit den Firmen Daimler-Benz und Reutter

                & Co. wird von der Dr. Ing. Porsche GmbH eine weitere Vorserie

                unter der Bezeichnung VW 30 gebaut. Diese Fahrzeuge legen zusammen

                2,4 Millionen  Kilometer Versuchsfahrt zurück, vorwiegend im Schwarzwald-

                gebiet: auf Stadtstrassen, Landstrassen und 

                der  Autobahn zwischen Frankfurt und Bruchsal. Es gibt keine grösseren

                Beanstandungen.

        *      Im gleichen Jahr erteilt die Reichsregierung dem Leiter der Deutschen

                Arbeitsfront den Auftrag zum Bau des Volkswagens, des Volkswagenwerks und

                einer dazugehörigen Stadt. Zuvor hatte der Reichsverband der Automobil-

                industrie das Volkswagenprojekt an die Reichsregierung zurückgegeben.

 

 

 

 

                                                                   1937 

 

 

 

          *     Die Gesellschaft zur Vorbereitung des Volkswagens GEZUVOR wird am

                 28. Mai gegründet. Ihre Geschäftsführer sind: Dr. Porsche, Dr. Lafferentz

                 und J. Werlin.

          *     Am 16. September 1938 wird die Firma in Volkswagenwerk GmbH umbenannt.

                Firmensitz ist bis 1948 Berlin. Aus Mitteln der Deutschen Arbeitsfront erhält die

                Gesellschaft 50 Millionen Reichsmark Stammkapital.

         *     Auf einer Amerikareise schliesst Dr. Porsche Lieferverträge für

                Werkzeugmaschinen mit amerikanischen Herstellern ab und verpflichtet deutsch-

                amerikanische Produktionsspezialisten für das Volkswagenwerk.

         *     Erste Vorentwürfe für das Werk werden fertiggestellt. Bis zum Jahresende

                werden in das Volkswagenprojekt bereits 1,7 Millionen Reichsmark investiert.

 

 

 

 

                                                                                   1938 

 

 

 

 

         *    Anfang 1938 ist der Volkswagen in seiner endgültigen Form fertig. Das Fahrzeug

               gehört noch der Vorserie VW 38 an, die weiter erprobt und gleichzeitig bei

               Presse- und Propagandafahrten erstmals in grossem Stil der Öffentlichkeit

               vorgestellt wird. Der Verkaufspreis soll nach dem Willen der Reichsregierung

               990 R-Mark betragen. Er kann in Wochen-Raten zu 5 Reichsmark über die

               Organisation KdF (Kraft durch Freude) angespart werden.

        *     Dr. Porsche wird mit der Gesamtplanung des Volkswagenwerks betraut. Er bleibt

               bis 1945 sein verantwortlicher Leiter.

        *     Ein Volkswagen fährt versuchsweise die Rennstrecke des Grossen Bergpreises

               von Deutschland in einer Zeit von 21 Minuten 54,4 Sek., was einer

               Durchschnittsgeschwindigkeit von 34,5 km/h

               bei einer Besetzung mit 2 Personen entspricht. Die Strecke ist 12,6 km lang und 

               hat einen Höhenunterschied von 1232m.

        *     Am26.Mai l938 wird der Grundstein für das Volkswagenwerk in der Nähe der

               Stadt Fallersieben gelegt. Dies ist der Baubeginn der grössten Automobilfabrik

               der Welt unter einem Dach.

        *     In der ersten Ausbaustufe sollen in der Hauptschicht 10 000 Mitarbeiter und in

               der zweiten Schicht 7 500 Mitarbeiter pro Jahr 500 000 Wagen bauen. Es ist

               geplant, in der zweiten Ausbaustufe mit maximal 30 000 Mitarbeitern die

               Jahresproduktion auf 800 000 bis 1 000 000 Wagen zu steigern.

        *     Auf dem Werksgelände sollen neben den Produktionshallen grosszügig

               angelegte Freizeiteinrichtungen entstehen.

        *     Im gleichen Jahr beginnt auch der Aufbau der ,,Stadt des KdF-Wagens", die in

               ihrem Endstadium 90 000 Einwohner haben soll.

   

 

 

                                                                 1939  

 

 

 

        *     Nach zügigem Fortgang der Bauarbeiten sind die Hallen im April 1939 so weit

               fertig, dass mit der Einrichtung begonnen werden kann. Die maschinelle

               Ausrüstung aus den USA ist teilweise schon eingetroffen. 

        *     Volkswagen sind auf Propagandafahrten überall in Deutschland unterwegs. Auf

               der Automobilausstellung werden in einer Ehrenhalle erstmalig zwei

               serienmässige Volkswagen und ein Chassis vorgestellt. 

        *     Als erste Sonderausführung des Volkswagens wird im September der Typ 64 mit

               Stromlinienkarosserie (40 PS, 140 km/h) für eine in diesem Monat geplante

               Fernfahrt Berlin-Rom fertiggestellt. Bei Kriegsausbruch wird der Bau des

               Volkswagenwerks gestoppt. Seit Beginn des KdF-Wagen-Sparsystems am 1.

               August 1938 sind bis Ende 1939 rund 170 000 Sparanträge gestellt. 

        *     Das Vorwerk Braunschweig, dessen Bau bereits vor dem Hauptwerk im Februar

               1938 in Angriff genommen wurde, ist Mitte des Jahres 1939 fertiggestellt. In

               diesem Werk sollen Lehrlinge als Facharbeiter für das Hauptwerk ausgebildet

               werden. Es ist ferner geplant, eine Ingenieur-Schule einzurichten, in der

               befähigte Meister aus allen Gebieten Deutschlands in Spezial-Lehrgängen zu

               Betriebs-Ingenieuren ausgebildet werden sollen. Wegen des Kriegsausbruches

               wird in Braunschweig lediglich ein einziger Jahrgang ausgebildet. 

        *     Zum Jahresende besitzt das Volkswagenwerk ein Gelände von 2624,5 ha. Zur

               Belegschaft gehören 4826 Personen. Der Umsatz ist Null. Die Volkswagenwerk

               GmbH schliesst mit einem Verlust von 5 Mio. RM ab. 

 

 

 

 

                                                        1940 -1943   

 

 

 

 

                           

 

 

 

 

         *     Das noch nicht fertige Volkswagenwerk wird für verschiedene

                Rüstungsaufgaben  herangezogen. Die eigentliche Bestimmung,

                der Bau des Volkswagens, tritt in den Hintergrund. Trotzdem verlässt 

                am 15. August 1941 der erste verkaufsfähige Volkswagen das Werk.

                Bis Kriegsende sind es 630.

         *     Bereits 1940 geht der Kübelwagen für die Wehrmacht in Serie. Insgesamt

                werden von ihm etwa 52 000 Einheiten hergestellt.  

         *     Der VW-Stationärmotor (Industriemotor) wird im gleichen Jahr eingeführt. 

         *     Die Abteilung ,,Kundendienst und Teile", die 1938 installiert worden ist, bemüht

                sich um den Aufbau einer Kundendienstorganisation in Deutschland. 1940 gibt

                es 219 Hauptwerkstätten, 842 Nebenwerkstätten und 1 061 Vertragswerkstätten,

                die zum Teil nach Kriegsende ihre Verträge mit dem Volkswagenwerk erneuern. 

         *     Erste Bomben werden auf das Volkswagenwerk abgeworfen, ohne jedoch

                grösseren Schaden anzurichten.

          *     Eine der wichtigsten Neuentwicklungen dieser Jahre ist der VW-Typ 166, der

                 sogenannte kleine Schwimmwagen. Davon werden 14 276 Einheiten gebaut. 

          *     Die Jahresproduktion 1943 beträgt insgesamt 26 177 Fahrzeuge und ist damit

                die höchste während des Krieges. 

          *     Das Stammkapital der Volkswagenwerk GmbH wird im Mai 1941 von 50

                 Millionen auf 100 Millionen Reichsmark verdoppelt und im Juli um weitere 50

                 Millionen Reichsmark aufgestockt.

          *     Das Volkswagenwerk beschäftigt 1942 bei Jahresende 12 712

                 Werksangehörige.

          *     Pläne aus Kreisen der DAF das Volkswagenwerk zu privatisieren, werden nicht

                 weiterverfolgt. In diesem Zusammenhang wird der Firma Porsche die Erlaubnis

                 erteilt, eigene Wagen in sportlicher Ausführung mit VW-Lizenz zu fertigen.

 

 

 

 

                                                                                    1944  

 

 

 

 

          *     Durch mehrere Tagesluftangriffe werden etwa zwei Drittel der Werksanlagen

                 zerstört. Es sind 73 Tote und 160 Verletzte zu beklagen. Bis Ende des Jahres

                 entstehen Kriegsschäden in Höhe von 86 Millionen Reichsmark.

          *     Maschinen und Einrichtungen aus dem Volkswagenwerk werden ab Herbst

                dieses Jahres zunehmend verlagert. Während die Montage im Werk bleibt,

                gehen wertvollere Maschinen und teilefertigende Abteilungen nach und nach in

                vorbereitete Unterkünfte der Umgebung. Da dort intensiv weitergearbeitet wird,

                 kommt es trotz starker Bombardierungen nie zur Stillegung des Werks.

          *     Zur Belegschaft gehören ca. 17 000 Mitarbeiter, davon 70 Prozent Ausländer.

                 Die Fahrzeugproduktion beträgt 20 884 Wagen, der Umsatz 290 Mio. RM. 

          *     Nahezu ohne Unterbrechung geht bei Kriegsende die Arbeit im Volkswagenwerk

                 weiter. (Die Höhe der Kriegsschäden beträgt 156 Millionen Reichsmark.)  

          *     Beim Einmarsch der Alliierten beschäftigt das Werk etwa 9000 Mitarbeiter;

                 in der Stadt wohnen 17 109 Menschen, die meisten in Notunterkünften.

          *     Die von der britischen Militärregierung eingesetzte

                 Stadtverordnetenversammlung beschliesst auf ihrer ersten Sitzung am 25. Mai

                 1945, der Volkswagenstadt den Namen ,,Wolfsburg" zu geben.

          *     Das Volkswagenwerk firmiert als ,,Wolfsburg Motor Works" und wird zunächst

                 als  Reparaturwerkstatt für Militärfahrzeuge genutzt.

          *     Am 17. September erteilt die britische Militärregierung einen Auftrag über den

                Bau von 20000 Volkswagen.

          *     Bis zum Jahresende werden 1785 Autos, meist Kübelwagen, fast in Handarbeit,

                 gebaut.

 

 

 

 

                                                                        1946 

 

 

 

 

                 

 

   

 

 

       *  1946 ist man im wesentlichen  noch mit Aufräumungsarbeiten

           beschäftigt. Erstmals können  jedoch in etwas grösserem

           Umfange ,,echte" Volkswagen  gebaut werden. Am 14. Oktober

           läuft der 10 000. nach  Kriegsende gefertigte Käfer vom Band.

       *  Der Preis für die Standard-Limousine wird nach mehrmaligen Schwankungen im

           Laufe des Jahres schliesslich auf 5000 Reichsmark festgelegt.

       *  Obwohl die geplante Monatsproduktion von durchschnittlich 2000 Wagen nicht

           erreicht wird, werden bis Ende des Jahres 10 020 Fahrzeuge gebaut.

       *  ln diesem Jahr werden erstmals Volkswagen an deutschen Behörden in der

           britischen Zone geliefert. Lieferungen an Privatpersonen sind noch nicht

           gestattet. 

 

 

 

                               1947

 

 

 

 

      *     Äussere Ereignisse behindern die Produktion des Volkswagenwerks noch stark:

             zu Beginn des Jahres muss das Werk wegen Kohlenmangels stillgelegt werden.

      *     Die Werksleitung beschliesst, sich an der Hannover-Messe zu beteiligen.

      *     Entscheidend für den späteren Erfolg ist der Beschluss der

             Unternehmensleitung, Volkswagen zu exportieren. Das erste Land, mit dem

             Verträge abgeschlossen werden, sind die Niederlande. Die offiziell zum

             Volkswagen-Generalimporteur ernannten Gebrüder Pon in Amersfoort erhalten

             als erste Lieferung 56 Limousinen.

      *     Am5.DezemberwirdderlOOOOO. Volkswagen-Motorfertiggestellt.

      *     Nach wie vor werden bedeutende Teile der Produktion als sogenannte CCG-

             Fahrzeuge (Control Commission for Germany) an die britische Militärregierung

             geliefert.

      *     Zum weiteren Ausbau und zur Verbesserung des Kundendienstes werden

             l947der Ersatzteil- und Austausch-Dienst für den Volkswagen ins Leben gerufen.

      *     Die Gesamtbelegschaft beträgt am Jahresende 8 382 Mitarbeiter. Die

            Jahresproduktion liegt bei 8 990 Pkw; davon werden 1656 exportiert.

 

 

 

 

                                                                   1948

 

 

 

 

      *     Am 1. Januar 1948 übernimmt Dipl.-lng. Heinrich Nordhoff als Geschäftsführer

             die Leitung des Volkswagenwerks. In engem Kontakt mit der Belegschaft erzielt

             er bald aufsehenerregende Produktionsergebnisse. Sein grosses Verdienst ist

             der Ausbau der Vertriebs- und Kundendienstorganisation des Volkswagenwerks

             im In- und Ausland. So kann das Volkswagenwerk in den folgenden Jahren zum

             grössten Automobilproduzenten Europas werden.

      *     Am 28. Februar wird der Volkswagen-Versicherungs-Dienst eingerichtet. Er

             bietet den Volkswagen-Kunden eine Leistung, wie sie bis dahin keine andere

             Automobil-Verkaufsorganisation und kein Versicherungsunternehmen

             aufzuweisen haben.

      *     Es beginnt der Export nach Dänemark, Luxemburg, Schweden, Belgien und in

             die Schweiz. Insgesamt werden in diesem Jahr 4464 Volkswagen exportiert.

             Damit hat der Export einen Anteil von 23% an der Produktion und bringt 21

             Millionen DM Devisen ein.

      *     Die gesamte Jahres-Produktion 1948 beträgt 19 244 Personenwagen. Das

             Volkswagenwerk hat im Inland einen Marktanteil von 63,5%, die Volkswagen-

             Produktion umfasst 64,4% der deutschen Pkw-Herstellung.

      *     Zur Belegschaft gehören jetzt 8361 Werksangehörige; der Durchschnittslohn pro

             Stunde beträgt DM 1,11.

      *     Im Mai läuft der 25 000. Volkswagen vom Band. Der Sitz der Gesellschaft,

             ursprünglich Berlin, wird am 29. Juli nach Wolfsburg verlegt.

      *     Im Oktober wird der Hilfsverein ehemaliger VW-Sparer e.V., Niedermarsberg,

            gegründet, der die Lieferung der per KdF-Sparvertrag bestellten Volkswagen

            fordert.

 

 

 

 

                                                            1949

 

 

 

 

                             

 

 

 

 

     *      Die Alliierte Militärregierung erzichtet auf die Kontrolle der bisher

             beschlagnahmten NS-Vermögenswerte, worunter auch  das Volkswagenwerk

             fällt. Durch  Anordnung 202 der Besatzungsmacht wird die Verfügungsgewalt über

             die Volkswagenwerk GmbH der Bundesregierung übertragen. Die Bundesregierung

             beauftragt das Land Niedersachsen mit der Wahrnehmung ihrer Rechte.

      *     Der Volkswagen-Käfer wird von dem niederländischen Generalimporteur Pon

             nach den USA verschifft. Damit beginnt der Volkswagen-Käfer seinen Siegeszug

             in Amerika. Das Fahrzeug wird auf der Deutschen lndustrieschau in New York

             ausgestellt. 

      *     Eine betriebliche Altersversorgung für die Mitarbeiter des Volkswagenwerks wird

             eingeführt.

      *     Am 13. Mai läuft der 50 000. Volkswagen vom Montageband. Um den Absatz zu

             steigern, wird als Tochterunternehmen die Volkswagen

             Finanzierungsgesellschaft mbH gegründet.

      *     Am 1. Juli wird das Exportmodell des Volkswagens vorgestellt. Es kostet DM

             5.450,-. Gleichzeitig erfolgt die Präsentation eines von der Firma Karmann in

             Osnabrück karossierten viersitzigen VW Cabriolets. Es wird das am längsten und

             meisten gebaute Cabriolet der Welt.

      *     Die Jahresproduktion des Volkswagenwerks beträgt 46 154 Fahrzeuge; zur

             Belegschaft gehören 9497 Werksangehörige.

      *     Das Volkswagenwerk hat einen Marktanteil im Inland von 49,3%; seine

             Produktion umfasst 50% der deutschen Pkw-Herstellung. Es exportiert in 7

             Länder. Die Tagesproduktion wird auf durchschnittlich 172 Wagen erhöht.

 

 

 

 

                                                            1950

 

 

 

 

      *     Das Jubiläum ist am 4. März. Wesentliche Verbesserungen am Motor werden

             vorgenommen. Das Exportmodell bekommt ausserdem hydraulische Bremsen.

             Es gibt den Volkswagen erstmals mit Sonnendach; er kostet in dieser

             Ausführung als VW-Standard DM 5.050,- und als VW-Export DM 5.700,-.

      *     Die Lieferungen zerlegter Fahrzeuge (CKD completely knocked down) zur

             Montage in Brasilien und Irland beginnen.

      *     Mit dem Wiederaufbau der Halle 3, mit 70 000 m2 Grundfläche die grösste

             Fabrikhalle Norddeutschlands, hat das Volkswagenwerk seine ursprüngliche

             Produktionsfläche der Vorkriegszeit erreicht.

      *     Im März beginnt die Serienproduktion des Volkswagen-Transporters, eines völlig

             neuen Wagentyps, das ausgereifte Ergebnis einer Skizze des niederländischen

             Importeurs Pon. Wenig später werden neben der Normalausführung noch der

             Volkswagen-Kleinbus und der Volkswagen-Kombi gebaut. Bis Ende des Jahres

             erhöht sich die Tagesproduktion auf 60 Autos. Dieses Fahrzeug wird in den

             folgenden Jahren, ebenso wie der Käfer, ein grosser Verkaufsschlager.

          Seit der Währungsreform sind in Wolfsburg unter Mithilfe des Werks rund 1100

            Wohnungen entstanden. Für den sozialen Wohnungsbau stellt das Unternehmen

            in diesem Zeitraum 7,5 Millionen DM zur Verfügung. Zugleich beginnt der Bau

            eines Wohnheimes mit 561 Betten. Die freiwilligen sozialen Leistungen belaufen

            sich auf 12,3 Millionen DM.

 

 

 

 

                                                               1951

 

 

 

 

      *     Politische Ereignisse überschatten die wirtschaftlichen Erfolge des

             Volkswagenwerks. Wegen Materialknappheit kommt es mehrmals im Jahr zu

             Produktionsstillegungen und Kurzarbeit. Dennoch läuft am 5. Oktober der 250

             000. Volkswagen vom Band. Er wird unter der Belegschaft verlost.

      *     Die Jahresproduktion beträgt 105 712 Wagen, davon 12 003 Volkswagen-

            Transporter. Das Volkswagenwerk exportiert in 29 Länder.

      *     In der Bundesrepublik gibt es bereits 729 Vertretungen, die insgesamt über 11

             000 Mitarbeiter beschäftigen.

      *     Durch Beschluss der Finanzminister des Bundes und des Landes Niedersachsen

             wird das Grundkapital der Volkswagenwerk GmbH von 150 Millionen RM im

             Verhältnis 5: 2 auf 60 Millionen DM neu festgesetzt. Ein Beirat wird als

            Aufsichtsgremium bestellt.

 

 

 

 

                                                               1952

 

 

 

 

      *     In Wolfsburg veranstaltet das Werk eine Franz-Marc-Ausstellung.

      *     Die Stadt Wolfsburg erhält vom Volkswagenwerk am 5. November für die

             kommunale Erstausstattung den Betrag von 9,5 Millionen DM.

      *     ln diesem Jahr werden 136013 Volkswagen gebaut, 28,7% mehr als im Vorjahr.

             Bereits am 19. Juni kann Ben Pon den 10 000. Volkswagen für die Niederlande

             abholen.

      *     Im Herbst wird der ,,VW-Industriemotor" für stationäre Zwecke produziert und

             durch eine besondere Verkaufsorganisation auf den Markt gebracht.

      *     Eine grosse technische Neuerung des Jahrganges 1952: das Synchrongetriebe

             beim Volkswagen-Exportmodell und beim Cabriolet.

      *     Die Volkswagen Canada Ltd. wird als Tochtergesellschaft der Volkswagenwerk

             GmbH in Toronto gegründet.

 

 

 

 

                                                                  1953

 

 

 

 

                       

 

 

 

 

      *     Am 3. Juli läuft der 500 000. Volkswagen vom Band. Das Jubiläum wird

             auf dem Gelände des Werks gefeiert. 

     *      Am 28. August wird der seit dem 22. Mai 1951 bestehende Beirat

             nach den Vorschriften des Betriebsverfassungsgesetzes von

            einem Aufsichtsrat abgelöst.

     *     1953 steigt die Produktion auf 179 740 Wagen. Der Anteil des Volkswagenwerks

            an der Pkw-Herstellung im Bundesgebiet beträgt 42,5%, an der

            Transporterproduktion 40,9%. 68 754 Fahrzeuge werden in 83 Länder exportiert,

            die Devisenerlöse bringen 254,2 Millionen DM. Die durchschnittliche

            Tagesproduktion liegt bei 673 Wagen.

     *     Mit der Fahrgestell Nummer 1-0454951 entfällt der Mittelsteg im Rückfenster,

            das um ca. 23 Prozent vergrössert wird. Dies ist die erste optisch bedeutsame

            Änderung des Volkswagens.

     *     Am 23. März 1953 wird die Volkswagen do Brasil S.A. in São Paulo gegründet,

            die sich zur bedeutendsten Tochtergesellschaft des Unternehmens entwickelt.

     *     Ein betriebliches Vorschlagswesen beurteilt 619 Vorschläge; davon werden 236

            mit insgesamt 74 963 DM prämiiert.

         *  Am 8. Dezember 1953 besichtigt der 250 000. Besucher nach dem Krieg das

            Werk in Wolfsburg.

         *  Zur Belegschaft gehören Ende des Jahres 20 569 Mitarbeiter.

         *  Die Volkswagen-Wohnungsbau GmbH übernimmt im gleichen Jahr die Aufgabe,

            Werksangehörigen mehr und bessere Wohnungen zur Verfügung zu stellen.

    

 

 

 

                                                               1954

 

 

 

 

       *     Mit Beginn des Jahres wird die Leistung des VW-Motors auf 30 PS erhöht.

       *     Der erste firmenhistorische Volkswagen-Farbfilm , "Aus eigener Kraft" wird

              uraufgeführt.

       *     Am 9. Oktober läuft der 100 000. Volkswagen-Transporter vom Band. Die

              Tagesproduktion liegt jetzt bei etwa 80 Transportern.

       *     Die Belegschaft erhält erstmals eine jährliche Erfolgsprämie. Der

              Durchschnittslohn liegt bei 2,25 DM, die Lohn, und Gehaltssumme beläuft sich

              auf l34Mio. DM.

       *     Mitte des Jahres wird in Clayton, Australien die CKD-Montage von Volkswagen

              aufgenommen. Der Verkauf in Australien beträgt 1954 1746 Käfer und 299

              Tranporter.

       *     Der grosse Erfolg des Käfers, vor allem in den Vereinigten Staaten, ist nicht

              zuletzt auf die erfolgreiche Werbung zurückzuführen. Bereits 1954 werden auf

              der Ausstellung ,,Das Firmengesicht" des Bundes Deutscher Gebrauchsgrafiker

              in Berlin mehrere Volkswagen-Plakate prämiiert.

       *     Der grosse Erfolg des Volkswagens und seine hochwertige Qualität wird auf dem

              ,,Treffen der VW-Hunderttausender" in Stuttgart nachhaltig demonstriert. 18 000

              Volkswagen-Fahrer kommen mit 4 500 Jubiläums-Volkswagen auf den  Killesberg.

 

 

 

 

                                                                 1955

 

 

 

 

                             

 

 

 

 

      *     Am 5. August wird der 1000 000.  Volkswagen fertiggestellt. Aus diesem

             Anlass erhält Professor Nord hoff das Grosse Verdienstkreuz mit Stern des

             Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und die Ehrenbürgerrechte der

             Stadt  Wolfsburg. Die Belegschaft feiert das Produktionsjubiläum mit einem

             grossen Fest. Der Volkswagen wird technisch weiterentwickelt und erhält

             eine bessere Ausstattung.

      *     In Hannover beginnt der Bau des Volkswagen-Transporterwerks.

      *     Am 21. Februar wird in Wolfsburg zwischen der Bundesrepublik, dem Land

             Niedersachsen, dem Volkswagenwerk und der Stadt Wolfsburg der

             Erstausstattungsvertrag für die Stadt Wolfsburg abgeschlossen. Durch diesen

             Vertrag bekommt die Stadt anstelle einer Barleistung das Eigentum über den

             grössten Teil des im Stadtgebiet gelegenen Grund und Bodens.

      *     Das mit der Firma Karmann neu entwickelte Karmann-Ghia-Coupe wird

             vorgestellt. Sein Preis: DM 7.500.-. Produktionsbeginn ist der 11. August 1955.

      *     Die Volkswagen of United States Inc. wird am 19. Juli, die Volkswagen of

             America Inc. am 27. Oktober in Englewood Cliffs gegründet, als

             Verkaufsgesellschaften für den amerikanischen Markt.

      *     Das Geschäftsjahr verläuft erfolgreich; die Produktion kann auf rund 330 000

             Wagen gesteigert werden. Das Volkswagenwerk hat mit 36,3% den grössten

             Anteil an der Kraftfahrzeugproduktion der Bundesrepublik Deutschland. Über

             6000 Arbeitskräfte werden neu eingestellt. Die Devisenerlöse aus dem Export

            von 177 657 Wagen belaufen sich auf 660 Mio. DM, der Umsatz steigt auf 1

            444,3 Mio. DM. Im Inland werden Volkswagen von 970 Firmen betreut, im

            Ausland von 2 498.

 

 

 

 

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