Komplettverkabelung - so einfach geht's[Aller Anfang ist schwer] [Werkzeug] [Wichtig] [Los geht's] [Zündschloß] [Tacho] [(Warn-)Blinker] [Licht] [Bremse] [Hupe] [Wischer] [Motor/Lima] [Anlasser] Aller Anfang ist schwerAller Anfang ist schwer - aber man muß es sich nicht unnötig schwer machen. Wer seinen Käfer (oder jedes andere Fahrzeug) neu verkabelt und sich an gewisse Regeln hält, wird später weniger Probleme haben als jemand, der einfach die Kabel zusammensteckt und dann anfängt, die Fehler zu suchen. Am besten, am geht Schritt für Schritt vor:
WerkzeugUm ein Fahrzeug komplett neu zu anzuschließen, benötigt man nicht viel:
WichtigAuch wenn immer wieder darauf hingewiesen wird: Nie vergessen, die Stromquelle vor dem nächsten Schritt wieder abzuklemmen, um unnötige Kurzschlüsse zu vermeiden. Dies ist besonders wichtig, wenn der Anlasser angeschlossen wird, da das Anlasserkabel trotz größter Vorsicht mit Masse in Verbindung kommen kann. Zum Abklemmen genügt es, lediglich das Massekabel von der Spannungsversorgung abzuklemmen. Verbindet man danach den Pluspol mit der Karosserie, passiert nichts mehr. Den Minuspol immer als letztes anschließen und als erstes abklemmen. Dies gilt übrigens auch, wenn man Starthilfe gibt. Manche empfehlen, beim Anschließen zwischen Pluspol der Batterie (sofern man eine verwendet) und Batteriekabel eine Birne zu setzen, die leuchtet, wenn man einen Kurzschluß produziert hat. Ich persönlich ziehe ein Ladegerät mit Kurzschlußsicherung vor, welches anstatt einer Batterie verwendet wird. So schont man die Batterie und ist ebenfalls gegen Kurzschlüsse gesichert. Los geht'sDie Reihenfolge ist eigentlich ganz einfach: Wichtiges und Einfaches zuerst. Wichtiges für den Fortschritt, Einfaches für's Ego, denn jedes Erfolgserlebnis spornt an. Und jeden Schaltkreis für sich (Licht, Blinkanlage, Wischer, Bremse, Hupe, ...). Zu Beginn sind die Ausführungen noch etwas ausführlicher, es empfiehlt sich trotzdem, sich bei der Verkableung primär am Stromlaufplan zu orientieren. Zunächst entfernt man alle Sicherungen aus dem Sicherungskasten, damit der Strom nur dahin fließt, wo er hinfließen soll. Dann sollte man sämtliche Leuchten (Scheinwerfer, Blinker, Rückfahrscheinwerfer, Standlicht etc.) mit ihren Kabeln verbinden und ihre Funktion durch Anlegen einer Spannung überprüfen. Entweder die Lampe leuchtet, oder sie leuchtet nicht. Leuchtet sie nicht, ist entweder die Leitung defekt, die Leuchte defekt, kein Masseanschluß vorhanden oder es liegt ein Kurzschluß vor. Es kann natürlich auch sein, daß man das falsche Kabel erwischt hat. Am besten ist es, mit dem Zündschloß/Lenkstockschalter zu beginnen. Dies hat den Vorteil, daß die wichtigsten Schalter angeschlossen sind (beim Lenkstockschalter sind meist noch Blinkerschalter und Wischerschalter integriert). Ist das Zündschloß mit Sicherungskasten und Batterie verbunden, sollte man zunächst die Funktion des Zündschlosses überprüfen. Dazu hält man die Prüflampe zwischen Masse und den Sicherungskasteneingängen. Je nachdem, ob dort 30,15 oder X anliegen soll, dreht man den Zündschlüssel. Klemme 30 sollte immer mit Strom versorgt werden, Klemme 15 nur, wenn die Zündung ein ist, und Klemme X nur, wenn die Zündung ein ist und der Zündschlüssel nicht auf 'Starten' steht. Vom Sicherungskasten aus gehen alle Versorgungsleitungen ab. Kommt die richtige Spannung an der richtigen Sicherung an, ist die halbe Miete schon gewonnen. Jetzt kann es richtig losgehen. Als erstes ist ist der Tacho dran mit seinen Beleuchtungs- und Kontrolleuchten (ggfs. auch die Tankanzeige). Damit spart man sich die Fummelei, da später immer mehr Kabel um den Tacho verlegt werden. Die unteren 3 Kontrolleuchten für Blinker, Öl und Generator sind massegesteuert. D.h. daß das Versorgungskabel für die Leuchten an Zündung gelegt werden muß. Hält man die Anschlußfahnen an Masse, sollten die einzelnen Lampen leuchten. Alle anderen Leuchten werden über das Tachogehäuse mit Masse verbunden, sie werden über die Anschlußfahnen mit Spannung versorgt und entsprechend getestet. Ich bevorzuge als erste Schaltung die Warnblinkanlage. Sie ist relativ einfach, und funkioniert auch ohne Zündung. Hat man alles richtig gemacht, funkioniert der Fahrtrichtungsanzeiger (auch Blinker genannt) auch schon. Wichtig: Stromquelle vor dem nächsten Schritt wieder abklemmen, bis sie benötigt wird. Als nächstes kommt die Beleuchtungsanlage. Das Vorgehen ist ähnlich wie bei der Blinkanlage. Zunächst schließt man die Versorgungsleitungen für Fern- und Abblendlicht am Sicherungskasten an, (AL links, AL rechts, FL links, FL rechts) und legt die Sicherungen ein. Versorgt man die Sicherungen jetzt mit Spannung, sollte jeweils eine Leuchte leuchten. Wichtig: Stromquelle wieder abklemmen. Die Bremse ist als nächstes dran. Da zu den Bremsleuchten nur ein Kabel geht, kann man zunächst mal überprüfen ob die Bremsleuchten leuchten, wenn man sie direkt mit Spannung versorgt (sicherheitshalber von einer abgesicherten Leitung Strom abnehmen). Tun sie dies, müssen die Bremsdruckschalter angeschlossen werden. Je nach Ausführung haben diese zwei oder drei Anschlüsse. Beim Anschluß muß man hier auf die Kabelfarben achten (siehe Stromlaufplan). Ein Anschluß wird (über eine Sicherung) mit Zündspannung versorgt, der andere Anschluß geht direkt zu den Bremsleuchten. Brennen die Bremsleuchten nicht, wenn man die Bremse tritt, liegt meist entweder keine Spannung an oder die Schalter sind defekt. Die Schalter sollte man übrigens einzeln überprüfen. Erst nur den einen anschließen und die Bremse treten, dann nur den anderen. Funktionieren die Bremslichter bei beiden, die Stecker auf beide draufstecken, ansonsten den defekten Schalter austauschen. Wichtig: Stromquelle wieder abklemmen. Die Hupe sollte man auch nicht vergessen. Ihre Besonderheit ist, daß sie massegeschaltet wird, d.h. der Hupknopf schaltet gegen Masse, die Hupe wird direkt mit Spannung versorgt. Also: Hupe mit Spannung über den Sicherungskasten versorgen, das zweite Kabel an den Hupschalter anschließen (sicherheitshalber vorher gegen Masse halten ud hören, ob die Hupe geht), Hupe drücken (Zündung ein) und weitermachen. Falls die Hupe nicht geht liegt es meist an einer defekten Hupe oder an einem nicht vorhandenen Masseschluß im Hupschalter. Wichtig: Stromquelle wieder abklemmen. Das nächste ist der Wischer. Er ist eigentlich ganz einfach (die wenigsten Käfer haben eine Wisch-Wasch-Intervallanlage). Einfach den Wischermotor mit dem Wischerschalter verbinden, dafür sorgen, daß der Motor einen Massekontakt hat und Wischerschalter und Motor an Klemme X über eine Sicherung angeschlossen sind. Zündung einschalten, ausprobieren und weiter geht's. Nicht vergessen: Stromquelle wieder abklemmen. Die wichtigsten Verbraucher sind angeschlossen, jetzt kommen Motor, Regler und Lichtmaschine. Nicht vergessen: Stromquelle wieder abklemmen. Als letztes wichtiges Element werden Magnetschalter und Anlasser angeschlossen. Dazu schließt man zunächst nur das dünne Kabel an den Magnetschalter an, das dicke Kabel zur Batterie bleibt abgeklemmt. Dreht man den Zündschlüssel jetzt ganz um, sollte der Magnetschalter klicken. Ist dies der Fall, kann man das dicke Kabel anschließen, welches die Spule im Anlasser mit Strom versorgt. Ganz wichtig: vorher unbedingt die Batterie wieder abklemmen, da dieses Kabel ungesichert ist und Batterieplus führt. Hat man alles richtig gemacht, kann man die Batterie anklemmen und den Zündschlüssel drehen. Nach einigem Orgeln sollte der Motor anspringen. Falls nicht, liegt's am Motor (Zündspule, Zündkerzen, ...) oder am mangelnden Sprit (soll auch schon vorgekommen sein). Die Kontrolleuchten im Tacho sollten ausgehen, falls der Motor läuft. Ansonsten sollte man sich entweder den Öldruckschalter oder die Lima und den Regler nochmal etwas genauer anschauen. Für den allgemeinen Gebrauch im Straßenverkehr hat der Käfer jetzt alles, was man braucht. So. das sollte es gewesen sein. Den restlichen Kleinkram (Radio, Innenbeleuchtung, Heckscheibenheizung Rückfahrscheinwerfer etc.) sollte jeder jetzt auch so hinkriegen. Wie schon gesagt: der Stromlaufplan kann hier sehr nützlich sein. Ein Hinweis noch: Hinter den Sicherungen für die Scheinwerfer, das Standlicht und den Warnblinkschalter sollten keine ungesicherten Verbraucher angeschlossen werden. Sonst kann gelten: Kleine Ursache - große Wirkung. Und gerade beim Warnblinkschalter merkt man erst dann, daß er nicht geht, wenn man ihn braucht. Und wer will schon wegen einem Radio mit Kurzschluß seinen Warnblinker verlieren ? Viel Spaß beim Anklemmen. [Inhaltverzeichnis] [Übersicht] [vorheriges Kapitel] [Überschrift] [nächstes Kapitel] |